made with antville Die Gedanken der Marie K.: Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort
Sonntag, 28. Mai 2006
Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort
Das Christentum zu kritisieren ist durchaus eine schwierige Sache. Die Wissenschaft, die Biologie und Mathematik schließen die Existenz einer Person im Jenseits, die das Geschehen auf der Welt regiert und sogar die Erde mit ihrer Komplexität geschaffen haben soll, aus. Doch wird auch die Wissenschaft nie wirklich alle Fragen beantworten können, kann nicht beantworten warum unerklärbare Dinge geschehen.
Wunder geschehen immer wieder und Glaube versetzt ja angeblich Berge, wie es uns auch die Bibel beweisen will, wenn wir lesen wie Israel trockenen Fußes durch den Jordan wandert oder wie in einer Arche jeweils ein männliches und weibliches Geschöpf jeder Gattung prima miteinander auskommen, weil Gott es so will. Ist die Bibel also ein Märchenbuch oder eine vielschichtige und nützliche Sammlung verschiedener Historien und Weisheiten alter Könige und Propheten, das Erbe der heutigen Generation die neben Technik und Arbeit auch noch irgendwo ein Fünkchen Hoffnung in einer angeblich trostlosen Welt finden könnte? Sicher wäre es verabsolutierend sich für einen der beiden Aspekte zu entscheiden- hier gilt es mal wieder die goldene Mitte zu finden.
Das dicke Buch mit den vielen Seiten und scheinbar unendlichen Gleichnissen, den hübschen Psalmen und vielen (sehr alten) Vätern und Söhnen und Töchtern die gute und schlechte Taten vollbrachten, einem jungen Mann der Blinde wieder sehen lässt und einer Gestalt im Jenseits die mit ihren Gläubigen auf seltsame Weise kommuniziert... dies alles scheint ein wenig abstrakt, und auf den schwachen Menschen zugeschneidert der glauben muss um zu existieren. Karl Marx sagte “Die Religion ist das Opium des Volkes“, nur eine Droge, eine weitere Abhängigkeit der Figur in einem Drama (genannt Leben), der Versuch sich zu betäuben, die Realität zu vergessen und sich sehnsüchtig in die Arme eines Gottes zu legen, der schon immer alles geregelt hat und regeln wird. Christentum bedeutet also Verlust der Kontrolle über sich und über alles was vorgeht an ein Etwas das man noch nie sah, von dem man noch nie hörte, das man nie fühlte. Da liegt die Frage nahe, ob das nicht ein wenig naiv ist - ein wenig zu einfach. Der heutige Standard unseres Wissens ist, dass die Welt durch den Urknall entstand, oder Ähnliches, dass es lange Zeit dauerte bis der Mensch erschaffen war, bis der Mensch überhaupt aufrecht laufen konnte. Oder Ähnliches. Diese Erkenntnis erklärt schon einmal das Buch Genesis für irrelevant, erklärt dass dieser Glaube überholt ist, dass die Menschen lange Zeit nicht wussten woher sie kommen und wie sie und die Welt entstanden, bis die quälende Unsicherheit sie dazu brachte es so zu erklären wie es in der Bibel steht.
Nur: Kann es nicht sein, angenommen es gäbe tatsächlich einen Gott, dass das Wissen über Natur und Menschheit Epochenweise von dieser Präsenz zugeteilt wird? Gott schrieb schließlich nicht selbst die Bibel und stellte auch nicht selbst das Periodensystem auf, aber ist es nicht möglich, dass er es dem Menschen „einhauchte“ und dieser es in die Tat umsetzte, immer zeitgemäß angepasst an den langsam lernenden Menschen?
Was war das mit Jesus? Kann es tatsächlich sein, dass es jemals eine, mal abgesehen von den ganzen vollbrachten Wundern, dermaßen selbstlose und weise Person gab? Oder soll dieser Jesus das Ergebnis aller gesammelten Weisheiten und blendenden Verhaltensweisen sein, der Sohn der Gestalt die erschaffen wurde um Fragwürdiges zu erklären und somit die Wurzeln des Christentums „nur“ ein weiteres Gleichnis der Bibel sind? Vielleicht interpretiert der Christ Christentum auch falsch, missversteht das was in der Bibel geschrieben steht und rennt mit dem Glauben an die Existenz eines Gottes und Jesus in ein dunkles Nichts, übersieht den eigentlichen Aussagesinn des Christentums, die ganzen Ratschläge und Mut machenden Geschichten und vielen Gleichnisse, und schafft somit den Atheist der sich sagt: Das ist doch alles nicht zu glauben!
Das Christentum, Religion an sich, werfen unendlich viele Relativitäten auf, unendlich viele Erklärungen und Diskussionen über die Wahrheit, diese flexible formbare Masse die wirklich sein soll.
Sollte es also letztendlich so sein, dass der Mensch mitsamt seinem winzigen Potential an Weitblick und Erkenntnis darauf vertrauen muss dass nur irgendein lieber Gott die Wahrheit weiß?...

[geschrieben 2002]

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